Sonntag, 21. August 2011

Club Tropicana

Ola!
Ananas-Kuchen
Oh, wie schön, der Sommer ist zurückgekehrt! Man mochte es kaum glauben, dass das noch möglich sein könnte, doch es ist wieder soweit: Sonnenbrand im Freibad, Eisflecken auf dem weißen Sommerkleid, Sonnenstich beim Bötchen fahren. Beim Grillen die Nachbarn ausräuchern, Verdunklungsgefahr dank Sonnenbrillenpflicht, zu warm zum Schlafen und ein Leben hinter Insektengittern, um dem Mücken-Terror zu entgehen.
Wer sich nicht den ganzen Tag im Freien aufhält (was eigentlich zu empfehlen sei, wer weiß wann die Sonne wieder hinter einer grauen Wand verschwindet), wem nicht zu warm zum am Backofen stehen ist und wer darüber hinaus noch eine Ananas parat hat, der hingegen könnte zur nächsten Grillparty einfach folgendes mitbringen:

Ananas-Kuchen

Zutaten:
  • 1 Ananas
  • 240 g brauner Zucker
  • 2 Bio-Zitronen
  • 175 g zimmerwarme Butter
  • 1 Päckchen Vanille-Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 3 Eier
  • 200 g Mehl
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 Messerspitze Natron
  • (Rum)
Legt eine Springform mit Backpapier aus und fettet den Rand gut ein. Dann nehmt ihr die Ananas, schält sie und schneidet sie in ca. einen halben Zentimeter dicke Ringe. Vergesst nicht, den Kern in der Mitte zu entfernen.
Wiegt 75 g des braunen Zuckers ab und gebt ihn mit 5 EL Wasser in eine Pfanne. Auf mittlerer Stufe erhitzen und unter Rühren den Zucker auflösen. Wenn sich keine Zuckersandbänke mehr bilden, könnt ihr die Ananas-Scheiben dazu geben und 6 Minuten köcheln lassen, zwischendurch einmal wenden.
Währenddessen reibt ihr die Schale der beiden Zitronen ab und fangt sie auf. Schneidet eine Zitrone durch und presst von der einen Hälfte den Saft aus. Diesen in ein kleines Schälchen geben.
Sind die Ananas fertig, legt ihr damit den Boden der Springform aus, bis fast alles bedeckt ist.
Lasst aber noch ein paar Scheiben übrig.
Den Sirup aus der Pfanne gebt ihr sofort in das Schälchen mit dem Zitronensaft und verrührt ihn damit, sonst wird er hart!
In einer Schüssel nun den übrigen Zucker (165 g) zusammen mit Butter, Vanille-Zucker und Salz verrühren. Die Eier ebenfalls dazu geben.
Angeschnittener Ananas-Kuchen
Anschließend Mehl, Backpulver und Natron einrühren. Presst dann die andere Hälfte der Zitrone aus. Zerschneidet die restlichen Ananas-Scheiben in kleine Stücke und gebt das mit dem Saft auch in den Teig. Verrühren und fertig. Wer mag, kann noch einen Schluck Rum dazu geben!
Den Teig in die Springform auf die Ananas-Scheiben geben.

Backdauer 30 - 40 Minuten
Ober-Unterhitze bei 170°
Umluft bei 165°

Anschließend den Kuchen abkühlen lassen, auf ein Kuchengitter stürzen und dann leicht mit dem Sirup-Zitronensaft bepinseln.
Ein äußerst deliziöses fruchtig-frisches Dessert. Da wird noch nicht einmal der Nachbar was gegen haben!

Freitag, 12. August 2011

Mit Glitzer und Herzen und alles

Vanille-Cupcake
Ich erwähnte glaub ich schonmal, dass ich nicht so der Deko-Mensch bin. Angeblich liegt das Frauen im generellen ja im Blut, der Sinn für die schönen Dinge. Mir leider nicht. Ich kann nicht nur keine Kuchen schön dekorieren, auch in meiner Wohnung sieht es nett, aber nüchtern aus, Schmuck trage ich nur, wenn er nicht mehr von mir verlangt, als dass ich ihn mir um den Hals lege. Wenn ich Geschenke verpacke muss ich aufpassen, dass es nicht aussieht wie vom Laster gefallen.
Es ist wohl nicht so, dass ich keinen Geschmack habe. Nur ist es mir erstens nicht wichtig und zweitens bin ich schrecklich ungeschickt. Und bevor etwas scheiße aussieht, weil ich es verschönern wollte, lasse ich es meistens so.
Jetzt gibt es aber Dinge, die ausschließlich davon leben, dass sie dekoriert werden. Plätzchen zum Beispiel. Obsttorten. Und insbesondere: Cupcakes!

Glutenfreie Vanille-Cupcakes

Zutaten: (für 12 Stück)

  • 120 g zimmerwarme Butter
  • 140 g Zucker
  • 120 g glutenfreier Mehl-Mix*
  • 1 1/2 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 150 ml Milch
  • 1 Ei
  • 1 kleines Röhrchen Butter-Vanille-Aroma
  • 250 g Puderzucker
  • Lebensmittelfarbe
  • Zuckerdekore

*= ich empfehle den Mehl-Mix C von Schär

Vanille-Cupcakes sind der Klassiker unter den Cupcakes, ein nettes Mitbringsel und in der Regel der absolute Eyecatcher, wegen ihrer hübschen Verzierungen. Das bedeutet, dass ich mich meinem Deko-Dämon stellen muss. Bis zu diesem Punkt bin ich skeptisch was das anbelangt, aber erstmal bewegen wir uns auf vertrautem Terrain.
Vorher: Wenig Teig in Form
40 g Butter mit Zucker, Mehl, Backpulver und Salz in eine Schüssel geben und verrühren, bis alles schön krümelig ist und keine Butterstücke mehr zu sehen sind. Messt nun 125 ml Milch ab. Die Hälfte davon gebt ihr sofort in die Teigschüssel und verrührt sie. Die andere Hälfte wird mit dem Ei und der Hälfte des Butter-Vanille-Aromas mit Hilfe einer Gabel vermischt. Dann ebenfalls in den Teig geben und wieder verrühren, bis der Teig eben und glatt ist.
Legt dann eine 12er Muffin-Form mit Papierförmchen aus. In diese verteilt ihr den Teig gleichmäßig auf alle Formen. Wundert euch nicht, die Formen werden höchstens zu 2/3 gefüllt sein. Das macht aber nichts, denn die Cupcakes gehen ordentlich auf und füllen dann das ganze Förmchen aus.

Bei 170° 20 (Umluft) bis 25 (Ober- und Unterhitze) Minuten backen, dabei nicht den Backofen öffnen, sonst wird der Aufgeh-Prozess gestört!
Nachher: Volle Formen!

Fertig sind die Cupcakes. Also, zumindest die Teigkomponente. Jetzt kommt das Frosting. Dazu in einer Schüssel den Puderzucker mit 80 g Butter (die UNBEDINGT zimmerwarm sein muss) verrühren, bis die Konsistenz von krümelig zu klebrig übergeht. Dann 25 ml Milch mit der anderen Hälfte des Butter-Vanille-Aromas separat vermischen und dann langsam unter Rühren in die Buttercreme geben. Ist alle Milch eingerührt dreht ihr das Rührgerät auf die Stufe vor der schnellsten Stufe und rührt das 5 (in Worten: fünf) Minuten konstant durch. Stellt euch ruhig eine Eieruhr, denn nur so kriegt ihr die Creme schön fluffig und fest hin.
Dann könnt ihr das verzieren wie ihr wollt und auf den Cupcake klatschen. Ich hingegen habe mich arg mit meinem verschütt gegangenen Deko-Gen auseinandergesetzt und zu einem zufriedenstellenden Ergebnis gefunden:

Exkurs in Cupcake-Decoration
Dekokram für Cupcakes
Bei Vanille-Frosting für Cupcakes ist die Einfärbung ein gutes Mittel, mehr aus der Sache rauszuholen. Manche Frostings haben durch ihre Zutaten ja schon eine Farbe, zum Beispiel bei meinem Melonen-Cupcake. Hier jedoch könnt ihr große Freude mit Lebensmittelfarbe haben.
Zunächst ein generelles Wort zur Beschaffung von Lebensmittelfarbe in Deutschland: Schwierig. Für meine Cupcakes habe ich zwei der wenigen Produkte, die hier verfügbar sind, verwendet. Einmal von Wusitta flüssiges Blau und aus den Crazy Colors von Brauns Heitmann Farbpulver in Gelb.
Dafür hab ich die Creme auf zwei Schüsseln verteilt und zunächst in die eine vorsichtig das Blau reingetropft. Obacht, das Zeug färbt wie nix und lässt sich auch von den Fingern erst nach und nach wieder abwaschen. Außerdem ist die Dosierung etwas kniffelig. Um die Farbintensität einschätzen zu können, würde ich alles nach wenigen Tropfen sofort verrühren, denn die reichen meist schon um ein gutes Ergebnis zu erzielen.
Das Pulver lässt sich für diese Zwecke wesentlich besser portionieren, aber ich habe den Eindruck, dass es weniger intensiv färbt und ihr dafür etwas mehr braucht.
In jedem Fall macht es wahnsinnig viel Spaß und es ist faszinierend, wie sich die Farben entwickeln!
Übrigens lassen sich beide Farben auch zusammen mischen. Ich hätte nämlich nicht mehr so viel gelbes Frosting und hab es einfach mit dem blauen vermischt... Und es wurde Grün!

Jetzt müsst ihr das Zeug noch auf die Cupcakes geben. Das könnt ihr mit einer Spritztülle machen, oder mit einem Buttermesser aufstreichen. Ich hab eine Gabel genommen und war vom Ergebnis positiv überrascht. Damit kann man die Creme gut portionieren und besonders schön strukturieren.
Anschließend könnt ihr darauf Zucker-Dekor verteilen wie ihr lustig seid. Achtet bei Glutenfreien Cupcakes aber dadrauf, dass diese auch ohne Gluten sind, sonst war es für die Katz!

Das ist übrigens auch eine super Beschäftigung für Kinder ;)
Dekorierte Vanille-Cupcakes

Freitag, 5. August 2011

Bestechung mit Himbeeren

Es war noch zu meiner Zeit, als ich in der Hauptstadt arbeitete. Damals war es mir eine schiere Freude, den Kollegen aus allen möglichen Anlässen heraus regelmäßig einen Kuchen in die Teeküche zu stellen, der dann mit leuchtenden Augen und einigem Gemaule ("Du weißt doch genau, dass ich Diät mache! Und dann sowas. Das macht du doch extra!") genüsslich verzehrt wurde.
Käsekuchen mit weißer Schokolade und Himbeeren
Weil mir experimentieren einfach so viel Spaß machte, kam dabei kein Kuchen zwei Mal auf den Tisch. Irgendwann war mein damals noch etwas kleines Rezeptebuch jedoch komplett ausgeschöpft und ich befragte meine lieben Mitarbeiter, was sie sich denn als nächstes wünschen würden. Heraus kam: 
"Ja, also auf jeden Fall mit Schokolade!" - "Aber nicht so mit klassischer Schoklade, irgendwie anders." - "Käsekuchenmäßig wäre toll." - "Mit Früchten, unbedingt!"
Aha. Die eierlegende Wollmilchsau also, aber in lecker. 
Nach ein wenig Recherche wurde ich dann in der Tat fündig und ich muss sagen... Phänomenal! Und mit der entscheidende Grund, warum ich überhaupt diesen Blog angefangen habe.

Käsekuchen mit weißer Schokolade und Himbeeren

Zutaten
  • 180 g Butter
  • 180 g Zucker (plus etwas mehr für den Tortenguss)
  • 1 Prise Salz
  • 4 Eier
  • 250 g Mehl (evtl. etwas mehr zum kneten)
  • 250 g weiße Kuvertüre
  • 600 g Frischkäse light
  • 100 g Magerquark
  • 1 Päckchen Bourbon-Vanille-Zucker
  • 1 Schale frische Himbeeren
  • 1 Päckchen klarer Tortenguss

Zunächst nehmt ihr eine Springform und legt sie mit Backpapier aus. Dann fettet den Seitenrand bis oben hin gut ein. Breitet auf der Arbeitsfläche ein gutes Stück Frischhaltefolie aus. Füllt nun die Butter, 80 g Zucker, Salz, 1 Ei und das Mehl in eine Schüssel und verknetet alles gut mit der Hand. Wenn alles miteinander vermengt ist, formt ihr den Teig zu einem Klumpen, legt ihn auf der Folie ab, wickelt ihn ein und packt ihn mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank.
Jetzt die Kuvertüre in einem Wasserbad bei niedriger Temperatur schmelzen. Gelegentlich umrühren nicht vergessen. Währenddessen könnt ihr in einer großen Schüssel den Frischkäse, 3 Eier, Magerquark, die restlichen 100 g Zucker und den Bourbon-Vanille-Zucker mit dem Rührgerät zu einer glatten Masse verrühren.
Die geschmolzene Kuvertüre in die Frischkäse-Masse geben und dabei weiter rühren. 
Mittlerweile sollte der Teigklumpen fertig geruht haben. Wenn er beim auswickeln noch klebrig ist, bestreut ihn mit Mehl und verknetet das noch einmal leicht. Dann ihn die vorbereitete Form legen und von der Mitte über die ganze Fläche bis zum Rand hoch streichen. Versucht, den Rand möglichst bis oben hin zu formen, ihr habt viel Teig! Wenn der Teig dabei wieder anfängt zu kleben, klopft einfach ein wenig Mehl ein.
Seid ihr fertig, könnt ihr die Käsemasse auffüllen und in den Ofen geben:

Käsekuchen mit weißer Schoki
Umluft: 160°
Ober-/Unterhitze: 180°
Backzeit: circa 45 Minuten

Nach diesen 45 Minuten den Kuchen unbedingt noch 15 Minuten ruhen lassen, bevor ihr den Backofen öffnet.
Dann diesen aber auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Wenn er kalt ist, könnt ihr die Himbeeren waschen und sie mit der Öffnung nach unten auf den Kuchen setzen. (Da es sich ja rein technisch um einen Käsekuchen handelt, würde ich den Kuchen einen Tag stehen lassen, bevor ihr ihn mit den Himbeeren versetzt.)
Bereitet dann den Tortenguss nach Packungsanleitung zu und verteilt ihn dann über den Himbeeren. Festwerden lassen und dann könnt ihr ihn perfekt dafür nutzen, um euch bei Freunden, Familie und Kollegen beliebt zu machen!