Montag, 23. Mai 2011

Melonien für Millionen

Ich hatte einen Traum.
In diesem Traum fuhr ich ein Bobbycar um einen Springbrunnen auf einem sehr urban gelegenen Marktplatz.
Nach der ungefähr 459. Runde lechzte ich nach einem Eis. Ich begab mich also zu einem im bekannt-beliebten Italo-80er-Jahre-Eisdielen-Gedächtnis-Stil gehaltenen Café, von dem im annahm, dort meinen Gelüsten frönen zu können. Doch was war das?
Anstelle einer von hier bis ins Unendliche reichenden Eis-Auswahl-Theke (Hey, es ist immerhin ein Traum, ja), erwarteten mich Cupcakes.
Viele, unglaublich viele Cupcakes.
Ich wollte sie ALLE essen. Dazu kam es nicht mehr, doch ich wählte einen aus. Sein Topping hatte eine wunderbare, rote Farbe und als ich reinbiss, erfüllte mich der Geschmack von... Melonen.
Melonen-Cupcakes!
Nach dem Aufwachen habe ich das Internet rauf und runter gesucht. Ich musste dieses Rezept haben. Ich musste sie backen. Doch: Alles nichts. Gar nichts. Kein Melonen-Icing, keine Melonen-Muffins, nirgends. Nichts. Die totale Enttäuschung.

Mir blieb nichts anderes übrig, als zum ersten Mal ein eigenes Rezept zu kreieren. Dies ist mein erster Versuch:

Cantaloup-Cupcakes

Zutaten: (für 12 Stück):

Für den Cupcake:
  • 100 g weiche Butter
  • 125 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillin-Zucker
  • 1 Bio-Zitrone
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier
  • 200 g Mehl
  • 1/2 gestrichenen TL Backpulver
  • 1 kleine Cantaloup
Für das Icing:
  • 80 g warme, weiche Butter
  • 250 g Puderzucker
Für meinen ersten Versuch habe ich mich für eine Cantaloup-Melone entschieden, weil sie weniger Wasser als eine Wassermelone führt und im Gegensatz zur Honig-Melone einen schönen eigenen Melonengeschmack hat.
Beginnen wir mit dem Cupcake: Butter, Zucker und Vanillin-Zucker vermischen. Von der Zitrone die Schale über dem Teig abreiben und dann einrühren. Die Zitronen braucht ihr aber später noch fürs Icing!
Salz und die Eier zufügen und verrühren. Dann Mehl und Backpulver dazutun.
Als nächstes zerteilt ihr die Melone und entkernt sie gründlich. Dann schneidet ihr den Rand ab, so dass nur noch orange-farbenes Fruchtfleisch übrig bleibt.
Wiegt circa 200 g Cantaloup ab und püriert dieses gründlich. Die Pampe dann in den Teig geben und vermischen.
In einer 12er-Muffinform Papierförmchen auslegen und mit einem Löffel den Teig gleichmäßig auf alle verteilen.

Backzeiten:
20-25 Minuten
200° Ober-/Unterhitze
180° Umluft

Wenn die Cupcakes fertig sind, dann lasst sie erst kurz in der Form abkühlen und stellt sie dann samt Papierumhüllung auf ein Kuchengitter.

Während die kleinen Freunde auskühlen, machen wir uns an das Icing:
Die Butter muss wirklich Zimmertemperatur haben, sonst wird es nichts. Siebt dann den Puderzucker und verrührt ihn mit dem Rührgerät und den Schlaghaken (also nicht die gekringelten, das sind nämlich Knethaken!) mit der Butter. Seid ein wenig hartnäckig, denn erst wird alles furchtbar krümelig, bevor es dann ins matschige übergeht.
Jetzt wiegt von der Melone ungefähr 50 g ab und püriert auch das. Wenn es etwas stückig wird, ist das nicht dramatisch, das gibt dem Icing erst eine interessante Note.
Ab damit in die Zucker-Buttermasse und richtig ordentlich schlagen, mindestens 5 Minuten. Zwischendurch könnt ihr Pause machen und je nach Belieben Saft der Zitrone hinzugeben, das ist gut für den Geschmack.
Je länger ihr das Icing schlagt, um so fluffiger wird es.

Sind die Cupcakes abgekühlt, könnt ihr jetzt das Icing auftragen. Das kann man mit einem Spritzbeutel machen, oder auch mit einem Buttermesser aufstreichen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Die restlichen Melonen-Stücke könnt ihr klein schneiden und dekorativ platzieren.

Melonen-Cupcake

In jedem Fall sind die Melonen-Cupcakes wahnsinnig gut angekommen. Ich bin stolz, aber noch nicht super zufrieden. Da wird es definitiv noch ein Update geben!

Update: Den Versuch mit Wassermelonen findet ihr hier!

Sonntag, 8. Mai 2011

Nobeere is perfect

Es ist immer noch Frühling.
Jogurt-Beeren-Matsch
Man mag das kaum glauben, weil es jetzt schon so lange so verhältnismäßig schön und sonnig und warm ist, aber gerade das ist ja der Beweis!
Das beflügelt auch beim Backen und weil der Mai alles neu macht, probiert man da einfach mal tolle Kuchenrezepte aus. Also, in der Theorie war das toll. Das hörte sich super an: Jogurt, und Beeren, weiße Schokolade.
Alles fein. Aber auch ein Kuchenfrollein baut mal Bockmist und am Ende ist das Ergebnis eher suboptimal.
Weil der Kuchen trotz eher unschöner optischer Performance sich einen hartnäckigen Freundeskreis erworben hat, folgt nun das Rezept für:

Jogurt-Beeren-Kuchen

Zutaten:

  • 400 g Waldbeeren (TK)
  • 4 Eier
  • 250 g Jogurt
  • 240 g Butter
  • 2 TL abgeriebene Zitronenschale
  • 200 g Zucker
  • 230 g Weizenmehl
  • 1/2 Päckchen Backpulver
  • Salz
  • 200 g weiße Kuvertüre

Ursprünglich soll man die Waldbeeren noch tiefgefroren in den Teig geben. Wer die gleiche Matsche-Pampe nachstellen will, die ich kreiert habe, der taut die kleinen Freunde auf.
Mein Vorschlag:
Auf einer Arbeitsfläche drei Stücke Küchenpapier auslegen. Darauf die Beeren verteilen. Wenn alles fertig gesuppt ist, kann man das Obst weiter verwenden.

Beeren auftauen

Für den Kuchen selbst eine Gugelhupf-Form einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen.
Dann die Eier trennen. Eigelb, Jogurt, Butter, Zitronenschale und 100g Zucker in einer Schüssel verrühren. Anschließend Mehl und Backpulver hinzufügen.
Jetzt die Eiweiß mit einer Prise Salz ordentlich steif schlagen, danach die restlichen 100g Zucker dazu fügen. Den Eischnee dann in den Teig mischen und zum Schluss die Beeren vorsichtig in den Teig einrühren.

Vorsichtiges Beeren-in-den-Teig-rühren
Backzeit:
60 Minuten bei
160° Ober-/Unterhitze
150° Umluft

Tja, dann ist er fertig. Wenn ihr mehr Glück habt als ich, entsteht ein schöner, sich leicht aus der Form zu lösender, fester Kuchen.
Oder das Ding will einfach nicht raus kommen, so dass ihr ein wenig Gewalt anwenden müsst.
In jedem Fall alles gut abkühlen lassen und zum Schluss mit weißer Kuvertüre begießen, das macht vieles wett...

So angerichtet fällt das Drama gar nicht auf!