Samstag, 30. Juli 2011

Blaubeeren statt Steak

Kuchen mit Früchten ist was feines, was ganz feines. So fein, dass ich im Sommer am liebsten nur Obst- und Beerenkuchen backen mag. Ok, bei normalen Sommern liegt es daran, dass Obst irgendwie einen Frischekick im Kuchen verbreitet und Schokolade einfach schon beim Hinsehen schmilzt. Im Sommer 2011 ist das schlagende Argument, dass die Früchte frisch beim Obst- und Gemüsedealer des Vertrauens zu haben sind. Und die Kuchen einfach soooo lecker schmecken. Für mich überzeugend genug.
Meine zweitliebste Beere bekommt an dieser Stelle also ihren ganz eigenen Kuchen:

Weißer Blaubeerkuchen
Weißer Blaubeerkuchen

Zutaten:
  • 350 g warme Butter
  • 350 g Zucker
  • 6 Eier
  • 1 Röhrchen Butter-Vanille-Aroma
  • 450 g Mehl
  • 2 Päckchen Backpulver
  • 280 ml Buttermilch
  • 250 g Blaubeeren
Für das Frosting
  • 600 g Puderzucker
  • 100 g warme Butter
  • 250 g Frischkäse
  • 100 g Blaubeeren

Beginnt mit dem üblichen und fettet eine Rohrbodenform gut ein. Anschließend rührt ihr Butter und Zucker zusammen. Dann die Eier (ja, alle sechs!) einzeln einrühren. Wenn euch jetzt der Arm noch nicht abgefallen ist, folgen Butter-Vanille-Aroma, das Mehl und beide Päckchen Backpulver. Ordentlich vermischen, dann die Buttermilch zufügen.
Zum Schluss mit einem Löffel die Blaubeeren vorsichtig einrühren.
Das wars dann auch schon.

Bei 170° 35 (Umluft) bis 45 Minuten (Ober- und Unterhitze) backen.
Anschließend den Kuchen ausreichend abkühlen lassen.
Er wäre jetzt auch schon sehr lecker, aber manchmal mag man es halt auch lieber ausgefallen:

Wenn der Kuchen fertig ausgekühlt ist, platziert ihn auf einer ausreichend großen Platte. Dann nehmt ihr eine Schüssel, in der ihr den Puderzucker mit der warmen Butter verrührt. Macht das so lange, bis alles wirklich sehr, sehr gut vermischt ist und keine Butterstücke mehr vorhanden sind. Dann holt ihr den Frischkäse aus dem Kühlschrank. Diesen mit der Butter-Zuckermischung vermischen und dann 5 Minuten in der vorletzten Geschwindigkeitsstufe eures Rührgeräts schlagen.
Anschließend dekorativ und umfassend auf dem Kuchen verteilen, dann die Blaubeeren platzieren. Für mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank damit.
Dann ist er fertig. Und so lecker. Zugegebenermaßen auch in etwa so wertvoll wie ein großes Steak pro Stück, aber lecker. Und hey, wer wird bei dem Wetter noch ins Freibad gehen wollen?
Lecker und gehaltvoll wie ein Steak!

Sonntag, 24. Juli 2011

Braunes Gold

Ich persönlich hasse Backmischungen. Für mich ist das Kundennepp, bei dem ihr für Mehl und Backpulver extrem viel Geld bezahlt, den Rest müsst ihr eh selber machen.
Ganz besonders schrecklich finde ich die Brownie-Backmischungen. Das sind in der Regel keine richtigen Brownies, sondern trockene Rührkuchen mit leichter Kakao-Note. Ein richtiger Brownie hingegen ist süß und schwer und klebrig und innen drin noch ein wenig feucht, außerdem hat er Nüsse und Schokolade und man muss richtig kauen.
Für so einen Brownie gibt es jetzt hier das Rezept. Und das beste: Er ist auch noch glutenfrei!

Glutenfreie Brownies mit Schoko-Creme

  • 250 g Butter
  • 5 Eier
  • 500 g Zucker
  • 120 g glutenfreie Mehlmischung*
  • 100 g Back-Kakao
  • 30 g gemahlene Walnuss-Kerne
  • 100 g glutenfreie Zartbitter-Schokolade**

Für die Creme:

  • 200 g Puderzucker
  • 30 g Back-Kakao
  • 75 g warme Butter
  • 150 g Frischkäse

*= Ich habe den Mehl-Mix C von Schär verwendet.
**= Darauf achten, dass kein Weizen enthalten ist!

Als erstes löst ihr die Butter in einem kleinen Topf auf, bei niedriger Temperatur. In einer großen Schüssel vermischt ihr dann alle fünf Eier mit dem Zucker, dann fügt ihr das Mehl und den Back-Kakao dazu und rührt gut. Dann die aufgelöste Butter dazu mischen. Das ist der Grundteig für den Brownie.

Um ihn wirklich gut zu machen, braucht ihr aber eben noch Leckereien für die Füllung. Das können alle Arten von Nüssen sein, Schokolade, Rosinen, was auch immer euch einfällt. Ich selbst habe mich für gemahlene Walnüsse entschieden und Zartbitter-Schokolade, die in kleine Stücke gehackt werden muss. Beides mit einem Löffel unterrühren.
Dann den Teig auf einem etwas tieferen Backblech, das mit Backpapier ausgelegt ist, ausstreichen und in den Ofen packen:

ca. 30 Minuten bei 170°

Wenn die Oberfläche fest aussieht, könnt ihr die Brownieplatte aus dem Ofen holen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Natürlich könntet ihr den Brownie auch super so futtern, aber den speziellen Kick bekommt es mit der leckeren Schoko-Creme oben drauf.

Dafür vermischt ihr zunächst den Puderzucker und den Back-Kakao mit der warmen Butter mit dem Rührgerät bei mittlerer Geschwindigkeit. Ist alles fein vermischt (was schon so drei bis vier Minuten dauern kann), fügt ihr den Frischkäse dazu. Dieser muss unbedingt kalt aus dem Kühlschrank kommen, sonst kippt er euch beim Schlagen später um. Den Frischkäse mit dem Rührgerät bei mittlerer Geschwindigkeit einrühren und dann einen Gang hochschalten und genau fünf Minuten schlagen (stellt euch eine Eieruhr!).
Dann die Creme auf den Brownies verteilen, eine halbe Stunde kühl stellen und anschließend in kleine Stücke schneiden.
Das wird jede Backmischung blass aussehen lassen.

Glutenfreier Brownie mit Schoko-Creme

Dienstag, 19. Juli 2011

Lagerfeuerromantik aus dem Ofen

Angeschnittener Marshmallow-Kuchen
Sommer ist ja eigentlich die Zeit, in der man über Wiesen tollt, seine Füße in klare, kühle Bäche hält und am Abend gemeinsam am Lagerfeuer Lieder auf der Gitarre spielt und dazu Stockbrot und Marshmallows futtert. Es ist nicht die Zeit, in der man am Backofen steht, weil es da ja viel zu warm ist.
Tja, leider macht uns der Sommer 2011 einen Strich durch die Geschichte, stattdessen ist man froh, ein kuscheliges Plätzchen am Ofen zu finden, weil man sich sonst sehr leicht verkühlt.
Also, backen wir doch etwas. Hauen wir also jetzt ganz dicke auf die Werbesprech-Kacke:
Um trotz des Super-Nicht-Sommers zumindest ein wenig Summerfeeling aufkommen zu lassen und sich das Lagerfeuer nach Hause zu holen, ohne dass die Nachbarn die Feuerwehr rufen, preise ich heute folgende Kreation an:







Der Marshmallow-Kuchen

Zutaten:
Marshmallows schmelzen
  • 100 g Zartbitter-Schokolade
  • 100 g Butter
  • 250 g Zucker
  • 4 Tropfen Butter-Vanille-Aroma
  • 3 Eier
  • 150 ml Buttermilch
  • 200 g Mehl
  • 2 gehäufte TL Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 1 Prise Salz

Für die Glasur:

  • 200 g Marshmallows*
  • 2 EL Milch
  • 2 Eiweiß
  • 2 EL Zucker


*= wenn ihr keine Marshmallows auftreiben könnt, handelsüblicher Mäusespeck ist das gleich und meistens auch noch lustig gefärbt!

Ja. Marshmallow-Kuchen. Herrliche Schweinerei ist das! Aber lasst uns mit einer Rohrbodenform beginnen, die ihr ordentlich einfettet. Und zwar bis zum oberen Rand, denn die Teigmenge mag nach wenig aussehen, geht aber gewaltig auf! Jetzt brecht die Zartbitter-Schokolade in grobe Stücke und gebt sie in eine hitzebeständige, etwas größere Schüssel. Die in einen mit Wasser gefüllten Topf stellen und die Schokolade langsam bei niedrigster Temperatur schmelzen.
Vermischt dann Butter, Zucker und Vanille-Aroma in einer Schüssel. Die drei Eier jeweils einzeln gut einrühren.
Ist die Schokolade geschmolzen, rührt nun die Buttermilch in die Schüssel im Wasserbad ein. Die Buttermilch sollte nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen. In jedem Fall müsst ihr beide Komponenten so lange verrühren, bis die Schokolade nicht mehr stückig ist. Nehmt die Schüssel dann vom Herd und lasst die Mischung abkühlen.
In den Teig kommen jetzt das Mehl, Backpulver, Natron und Salz. Schön vorsichtig vermischen, bevor ihr das Rührgerät voll aufdreht. Ist die Buttermilch-Schokolade lauwarm oder kühler, könnt ihr sie ebenfalls dazu geben. Ordentlich vermischen.
Den Teig dann in die Form geben und in den Ofen damit:

40 - 50 Minuten bei 160°

Wenn beim Zahnstocher-Test kein Teig kleben bleibt, holt den Kuchen aus dem Ofen und lasst ihn in aller Ruhe abkühlen.
Fast fertiger Kuchen :)
Während dessen kümmert ihr euch um den Belag. Dafür die Marshmallows mit der Milch in einen Topf geben und bei niedrigster Temperatur unter Rühren auflösen. Das ist eine schmierige Angelegenheit, aber auch sehr delizös. Wenn die Marshmallows komplett geschmolzen sind, nehmt ihr den Topf vom Herd und lasst die Pampe gut abkühlen. In der Zeit müsst ihr nämlich zwei Eiweiß steif schlagen. Wenn es fast steif ist, fügt ihr noch die zwei EL Zucker hinzu. Wenn die Marshmallow-Creme abgekühlt ist, rührt ihr das steife Eiweiß dort unter. Dann zehn Minuten ruhen lassen. Das gibt euch Zeit genug, den Kuchen aus seiner Form zu lösen und geschickt auf einer strapazierfähigen, abwaschbaren Unterlage zu positionieren - es wird klebrig!

Verteilt dann die Marshmallow-Pampe schön auf dem Kuchen. Anschließend könnt ihr ihn mit Schokoraspel oder Zuckerdekor verzieren!
Verzierter Marshmallow-Kuchen


Sonntag, 10. Juli 2011

Verbinden, was zusammen gehört

Manche Dinge, die allein zwar schon gut sind, machen aber erst in Kombination richtig was her. Also zum Beispiel Brot und Butter. Oder Kekse und Milch. Sonny und Cher. Bud Spencer und Terence Hill. 
Vor allem aber: Schokolade und Orange.
Ihr wisst ja, Schokolade ist eine meiner liebsten Zutaten. Aber erst mit dem leckeren Geschmack einer frischen Orange kann man famoses Zeug kreieren.
Wer also nicht an Erfrischungsstäbchen mit Orangengeschmack und Orangen-Edel-Bitterschoki vorbei gehen kann, der labe sich doch ab sofort am:

Orangen-Marmorkuchen

Zutaten
  • 225 g Butter
  • 225 g Zucker
  • 4 Eier
  • 225 g Mehl
  • 2 1/2 gestrichene TL Backpulver
  • 2 EL Backkakao
  • 100 ml Milch
  • 1 Bio-Orange
Zunächst fettet ihr eine Rohrboden-Form ordentlich mit Butter ein. Dann geht es an den Teig: Zunächst die Butter in Stücke schneiden und dann mit dem Zucker vermischen. Anschließend jedes Ei einzeln unterrühren.
Mehl und Backpulver zusammen dazu geben und gut verrühren.
Jetzt braucht ihr eine zweite Schüssel. Dort kommt die eine Hälfte des Teiges hinein. Außerdem der Backkakao und die Milch. Schön verrühren und fertig ist der dunkle Teil.
Für den hellen kommt jetzt die Orange ins Spiel. Zunächst reibt ihr die Schale ab und anschließend presst ihr den Saft aus der Orange. Davon kommen jeweils drei Esslöffel in den Teig. Ebenfalls gut vermischen.
Jetzt müsst ihr nur noch abwechselnd beide Teighälften in die Form klecksen, anschließend leicht mit Hilfe einer Gabel glatt rühren und dann geht es in den Ofen:

Ober-/ Unterhitze: 190°
Umluft: 180°
Backzeit: 25-35 Minuten

Den Kuchen anschließend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Lecker :)

Orangen-Marmorkuchen