Montag, 18. April 2011

Käsekuchen für alle!

Gluten und E330 a.k.a. künstliche Zitronensäure.

Diese zwei Stoffe kommen in einer Häufigkeit in unserer Nahrung vor, das einem schon mal anders wird. Über Gluten berichtete ich bereits. Die künstliche Zitronensäure allerdings taucht neu auf, denn beides zusammen bereitet mir als Kuchenproduzentin für meine Liebsten doch arge Probleme. Als großer Fan der Maxime "wenig Mitteleinsatz, maximales Ergebnis" wollte ich zur Freude des Geburtstages einen Käsekuchen machen.

Folgende Konstellation: Freundin A leidet unter Zöliakie, Freundin B unter einer Unverträglichkeit von künstlicher Zitronensäure. Diese ist leider in vielen Produkten zu finden (Gummibärchen, Margarine, Dosenobst, Fertiggerichte, praktisch das meiste, was farbig ist und leicht fruchtig schmecken soll) und so auch in den fantastischen glutenfreien Butterkeksen, die ich eigentlich als Basis für meinen Kuchen nutzen wollte. Es gibt auch Butterkekse, gerade aus Vollkorn, die kein E330 enthalten, diese sind dann aber aus dem falschen Mehl.
Ihr merkt schon, ein Drama homerischen Ausmaßes zeichnet sich ab. Das Kuchenfrollein eilte von Bäcker zu Drogeriemarkt und schließlich zum Reformhaus. Auch dort nichts, das beide Unverträglichkeiten gemeinsam in Kuchengenuss kommen lassen würde. Ich wollte schon aufgeben, da kam ich an der Ecke mit den bald schon abgelaufenen Lebensmitteln vorbei. Dort lag:
Eine Packung Butterspekulatius.

Glutenfreie Butterspekulatius

Sie war noch gut und es hatte die erforderliche Grammzahl. Und das Beste: Weit und breit kein Gluten oder künstliche Zitronensäure!
Weihnachten und Ostern zusammen im Frühling!

Einfacher Käsekuchen

Zutaten (für eine 26 cm Springform):

  • 80 g Butter
  • 125 g Butterkekse (idealerweise aus Vollkorn)
  • 600 g Frischkäse (mit ca. 13 % Fettanteil)
  • 150 g Zucker
  • 1 Bio-Zitrone
  • 125 g saure Sahne bzw. Sauerrahm
  • 3 Eier

Zu Beginn kommt die Butter in einen Topf, in dem sie bei leichter Hitze auf dem Herd aufgelöst wird. Parallel packt ihr die Kekse in einen Gefrierbeutel (es ist schon wichtig, dass das Material einigermaßen stabil ist, sonst platzt der Beutel auch gerne mal), verschließt ihn gut (dabei die Luft leicht rausdrücken) und kloppt dann wahlweise mit der Hand, einem Topf, Hammer, Flasche, Nudelholz oder Fleischklopfer  so lange darauf rum, bis alle Kekse fein zerbröselt sind.
Anschließend vermengt ihr Krümel mit der aufgelösten Butter und gebt beides in eine mit einem Backpapier ausgelegte Springform. Diese kommt bei
Umluft: 130°
Ober/Unterhitze: 150°
für 12 Minuten in den Backofen. Ist der Boden fertig, nehmt ihr in aus dem Ofen heraus und lasst ihn gut abkühlen.

Beschäftigen wir uns mit dem Belag: Frischkäse und Zucker vermengen. Die Zitrone waschen und dann rund herum ein wenig die Schale abreiben und diese in die Masse geben. Dann die Zitrone halbieren und eine Hälfte auspressen. 2 EL des Safts, sowie die Sahne und die Eier einrühren.
Das war es auch schon fast!
Jetzt nur noch alles auf den Boden geben und bei
Umluft: 130° 50 Minuten
Ober/Unterhitze: 150° 1 Stunde
backen.
Ist der Kuchen fertig, macht ihr den Ofen aus, öffnet die Tür ein wenig (klemmt einfach ein Geschirrtuch dazwischen) und lasst ihn noch 15 Minuten ruhen.
Erst dann holt ihr in aus dem Ofen um ihn mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank zu stellen.

Der Kuchen kam dann bei allen, ob mit Unverträglichkeit belastet oder nicht, so gut an, dass ich leider kein Foto von ihm habe. Er war einfach viel zu schnell verputzt!