Mittwoch, 30. Mai 2012

Wissen ist Macht

"Lernen kann man stets nur von jenem, der seine Sache liebt, nicht von dem, der sie ablehnt." Max Brod
Das Ergebnis der zweitätigen Mühen!

Heute gibt es ausnahmsweise keinen Kuchen. Stattdessen verrate ich euch, was ich über Ostern gemacht habe, als es hier merkwürdig still wurde.
Neulich habe ich mein Studium abgeschlossen und meine Eltern nahmen dies zum Anlass, mir ein Geschenk zu machen: Einen Patisserie-Kurs. Und zwar nicht irgendeiner, sondern bei Deutschlands Torten-Queen Bettina Schliephake-Burchardt in Hamburg. Der ein oder andere mag sie von den Torten-Tunern auf Kabel 1 kennen, vor allem aber hat Betty seit fast 20 Jahren eine riesige Menge an Erfahrung gesammelt und ihre Torten gelten zurecht als Kunstwerke.
In den zwei Tagen in Bettys Werkstatt habe ich wahnsinnig viel über Tortendekoration, Lebensmittelfarbe und Fondant gelernt. Und vor allem, wo meine Grenzen liegen. Tortendekoration ist für mich ein vollkommen eigenständiger Zweig in der bunten Backwelt. Und es gibt viele tolle Menschen, die es da zu wirklich fantastischen Ergebnissen gebracht haben (siehe zum Beispiel Wild Orchid Baking Company, Djammla Reinalldo und Peggy Porschen. Und ja, das ist ALLES essbar!!! Unfassbar.)

Aber ich muss auch gestehen... Meins ist es nicht. Zu fummelig und überhaupt. Der Kurs hat in jedem Fall richtig viel Spaß gemacht und es war nicht nur toll, die ganzen praktischen Tipps von Betty mitzunehmen, sondern auch sich mit den anderen Kursteilnehmern auszutauschen.
Dennoch werde ich weder großartigen Blütenzauber verbreiten, noch besondere Energie ins Modellieren stecken. Ich backe einfach lieber und probiere leckere Rezepte aus.
Umsonst war der Kurs trotzdem nicht. Er hat mir vor allem die Angst genommen, mich auch im Deko-Bereich mehr zu trauen und mir da neue Möglichkeiten eröffnet. Wir haben mit Blütenpaste und Fondant gearbeitet und ich werde diese Materialien definitiv öfter einbauen. Ganz besonders toll war allerdings, endlich mit gescheiten Lebensmittelfarben konfrontiert zu werden.

Fondant-Deko für Grobschlächtige
Jetzt schon meine Favoriten sind die Pastenfarben von Sugar Flair, die einfach so eine tolle Intensität haben und darum wirklich prima dosiert werden können. Außerdem haben sie den Vorteil, dass sie nicht die Konsistenz des zu färbenden Zeugs verändern. Im Prinzip könnte ich den ganzen Tag lang nur Sachen einfärben, weil ich so begeistert bin.
Wo ihr das Wunderzeug herbekommt? Meine Empfehlungen dazu sind Caros Zuckerzauber und Tolle Torten. Tolle Torten hat auch einen süßen Laden in Köln-Worringen, wer also in der Nähe wohnt, fährt einfach mal vorbei ;)

Basierend auf meine Erfahrungen habe ich außerdem beschlossen, eine Art Glossar, das Kuchenfrollein ABC, zu erstellen, bei dem ich alle wichtigen Begriffe erkläre. Das findet ihr demnächst oben in der Leiste und wird ständig erweitert werden.

Ich möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal herzlich bei Betty und den anderen Kursteilnehmern bedanken für ihre Hilfe, ihre tollen Tipps und vor allem für die ganze Inspiration, die ich durch sie erfahren habe. Viel Spaß beim Backen!

Dienstag, 22. Mai 2012

Von drauß' vom Walde

Schwarzwälder Kirsch Cupcake
Ich werfe zwei Wörter in den Raum: Torte. Deutschland. Bam, bam, BAM! Na?! Was fällt euch da ein? Na? Genau! Schwarzwälder Kirschtorte. Es ist DIE Torte in Deutschland. Und zurecht. Kirschen. Alkohol. Schokolade. Sahne. In rauen Mengen. Muss man dazu noch mehr sagen? Omas in trutschigen Cafés, Amerikaner auf Durchreise, Mutti und Vatti auf der Silberhochzeit, Anti-Diät-Tag, zum Tratsch mit der besten Freundin - in all diesen Situationen hat diese Torte ihren großen Auftritt.
Allerdings... eine Schwarzwälder Kirsch ist echt nicht leicht zu machen. Und dann ist es auch noch ein ganzer Haufen Torte, mit dem man ziemlich viele Leute satt kriegt. Sprich: Man gibt sich viel Mühe, und jeder will auch ein Stück, aber auf der Hälfte machen die meisten schlapp und schieben dann unmotiviert einen mit Schokoraspel besprengten Sahneberg auf ihrem Teller hin und her, bis sie sich zum Schluss die Belegkirsche reinschieben. Davon hat doch keiner was.

Und darum machen wir heute lieber keine kleine, aber genauso feine Variante...

Schwarzwälder Kirsch Cupcakes

Zutaten (für 12 Stück):

  • 1 kleines Glas Schattenmorellen/Sauerkirschen
  • 170 g Butter
  • 150 g Zartbitter-Schokolade
  • 200 g Zucker
  • 70 ml original Schwarzwälder Kirschwasser
  • 150 g Mehl
  • 1 EL Backkakao
  • 1 1/2 TL Backpulver
  • 1 Ei
  • 150 ml Schlagsahne

Die Mischung machts
Wir beginnen mit dem Auslegen von Papierförmchen in einer Muffinform. Als nächsten Schritt wiegt ihr 110 g Kirschen ab und mischt sie mit 120 ml von dem Sirup, in dem sie eingelegt sind. Püriert sie mit Hilfe eines Pürierstabes, bis alles ganz fein ist. Jetzt Butter, 100 g Zartbitter-Schokolade, Zucker und 60 ml Kirschwasser mit dem Püree in einen Topf geben und auf niedriger Stufe erhitzen, bis die Schokolade geschmolzen ist. Bitte nicht einatmen, davon wird man sofort betrunken!
Anschließend lasst ihr die Mischung eine Viertelstunde abkühlen, bevor ihr sie in einer Schüssel mit dem Mehl, Backkakao und dem Backpulver vermischt. Zum Schluss das Ei einrühren.

Bei 170° (Ober/Unterhitze) bzw. 150° (Umluft) für 20 bis 25 Minuten backen.

Während die Cupcakes backen und später, während sie abkühlen, kümmert ihr euch zunächst um die typischen Schokoflocken. Dazu die restlichen 50 g Zartbitter-Schokolade mit einem Gemüse-Schäler bearbeiten. Ergibt wirklich nette Flöckchen. Dann geht es an die Kirschsahne. Dazu Sahne aufschlagen und mit einem EL Kirschwasser vermischen. Diese dann auf die Cupcakes geben, mit jeweils einer der übrigen Schattenmorellen und den Schokoflocken garnieren. Fertig sind eure kleinen Klassiker!

Montag, 14. Mai 2012

Rhabarberbarbara

Der ist ja gar nicht rot! Schmeckt trotzdem ;)
Für den Fall, dass ihr sie noch nicht kennt: Ich möchte euch Rhabarberbarbara vorstellen. Und nach dem ihr zwei Minuten eures Lebens mit ihr für sie verschwendet habt, gehen wir dann direkt über zu dem Gemüse, um das es hier heute geht: Rhababer!
Und ja, ihr habt richtig gelesen, Rhababer ist ein Gemüse. Und es hat genau jetzt Saison, weswegen ihr es jetzt überall bekommt.
Außerdem schmeckt es fabelhaft. Wenn ihr nicht Kuchen daraus macht, könnt ihr es zu Kompott verarbeiten, in seiner ursprünglichen Form als Gemüse essen, Marmelade einkochen, usw usw...

Aber wir werden Rhabarber in seiner besten Form machen und vor allem glutenfrei:

Rhabarber-Mandel-Kuchen

Zutaten:

  • 5 Stangen Rhabarber
  • 220 g weiche Butter
  • 260 g Zucker
  • 3 Eier
  • 140 g glutenfreies Mehl
  • 50 g gemahlene Mandeln (nicht abgezogen)
  • 1/2 TL gemahlener Ingwer
  • 1/2 TL gemahlener Zimt
  • 1 TL Backpulver
  • 2 EL Milch

Schält den Rhabarber und schneidet ihn in kleine Stücke. Gebt ihn dann mit 50 ml Wasser, 20 g Butter und 70 g Zucker in eine Pfanne und bringt alles zum Kochen. So lange kochen, bis der Rhabarber weich und gräulich ist. Abgießen und kalt werden lassen.
Fettet eine Kastenform ordentlich ein. Oder legt sie mit Backpapier aus (die Variante für Faule wie mich). Dann die restlichen 200 g Butter mit den restlichen 190 g Zucker verrühren. Die Eier einzeln dazu geben. Dann Mehl, Mandeln, Ingwer, Zimt und Backpulver ebenfalls mit dem Rührgerät einrühren. Zum Schluss die Milch dazu geben.
Jetzt vorsichtig den Rhabarber mit der Hand einrühren. Den Teig in die Form füllen.

Bei 170° (Ober/Unterhitze) bzw. 150° (Umluft) für 50 bis 60 Minuten backen.

Anschließend komplett abkühlen lassen, bevor ihr ihn einem Rudel Barbaren serviert!

Dienstag, 8. Mai 2012

Tropic Thunder

Ey Caramba! Piña Colada für alle!
Mit zügigen Schritten nähern wir uns dem nächsten Sommer. Alle sind voll der Hoffnung, dass wir einen besseren Sommer als den letzten erleben. Aber Garantien für jede Menge Sonne und heiße Temperaturen gibt es nicht. Wenn es denn dann ganz arg kommt, hilft manchmal nur noch der Griff zur Flasche. Doch statt die trübe Stimmung in heimischem Schnaps zu ersäufen, kann man ja wenigstens versuchen, ein wenig Karibik-Feeling in das eigene triste Dasein zu holen. Stilvolle Damen und Herren greifen dann zum Cocktail. Aber das ist ja hier kein Bar-Blog, sondern ein Backblog. Und darum greifen wir auch nicht zum Cocktail, sondern zum Cupcake. Und was verbreitet mehr Urlaubsfeeling, als ein leckerer Piña Colada...

Piña Colada Cupcakes

Zutaten (für 12 Stück):

  • 1 kleine Dose eingelegte Ananas oder eingelegten Fruchtcocktail
  • 220 ml weißer Rum
  • 150 g Zucker
  • 130 g weiche Butter
  • 130 g Mehl
  • 1 1/2 TL Backpulver
  • 2 Prisen Salz
  • 1 Ei
  • 140 ml Kokosmilch
  • 5 Tropfen Vanille-Aroma
  • 300 g Puderzucker
  • 1 EL Frischkäse
  • Auf Wunsch Lebensmittelfarbe

Erst Früchte, dann Teig
Ausnahmsweise beginnen wir heute damit, dass ihr die Dosenfrüchte-Dose öffnet und circa ein Drittel des Sirups abgießt. Dann 200 ml Rum in eine Schüssel geben, die Dosenfrüchte plus Sirup da rein und mindesten 45 Minuten, idealerweise aber 2 Stunden ziehen lassen.
Jetzt erst legt ihr eine Muffinform mit Papierförmchen aus. Gebt dann Zucker und 50 g Butter in eine Schüssel und verrührt das ganze gut. Jetzt Mehl, Backpulver und Salz ebenfalls dazu rühren. In einer separaten Schüssel verquirlt ihr das Ei mit 120 ml Kokosmilch und dem Vanille-Aroma, bevor ihr das dann ebenfalls in den Teig gebt und verrührt.
Nehmt euch ungefähr die Hälfte der Früchte aus dem Rum-Sirup und schneidet sie in mundgerechte Stücke. Diese verteilt ihr gleichmäßig auf die Form. Darüber gebt ihr den Teig.

Bei 170° (Ober/Unterhitze) bzw. 160° (Umluft) für 15 bis 20 Minuten backen.

Wenn ihr die Cupcakes aus dem Ofen holt und auf einem Kuchengitter abgestellt habt, gebt ihr jeweils einen EL der Rum-Sirupmischung auf die kleinen Küchlein. Anschließend gut abkühlen lassen.

Für das Frosting 80 g Butter mit dem Puderzucker verrühren, bis die Butter sich komplett vermischt hat. Dann gebt ihr je einen EL Kokosmilch und Rum dazu. Schließlich den EL Frischkäse. Das ganze auf mittlerer Stufe ein paar Minuten fluffig schlagen und dann auf die Cupcakes geben. Wer mag, kann das alles noch nett einfärben. Die restlichen Dosenfrüchte nett drapieren und dann: Prost!

Donnerstag, 3. Mai 2012

Bunny IV - Die Rückkehr des Diätkillers

Eierlikör-Schokotorte. This is why you're fat!
So. Mittlerweile sind wir also alle in den Mai gewandert, oder haben rein getanzt oder sind sogar gesprungen. Im Rahmen dessen kam es bestimmt auch zum Genuss des ein oder anderen Glases alkoholischen Inhalts und die können ja bei übermäßigem Konsum schnell zum Verlust der Hirnzellen führen. Darum erinnert ihr euch vielleicht nur dunkel an Ostern.
Ich kann mich hingegen noch sehr gut an Ostern erinnern. Denn zu dieser Zeit habe ich ein Monster geschaffen. Eine Mischung aus so viel Zucker, Butter und noch mehr Zucker, dass davon ein kleines Dorf eine Woche ernährt werden könnte. Also, vielleicht. Wenn da nicht so viele Leute wohnen.
Jedenfalls will ich euch dieses Monster nicht vorenthalten. Aber genießt es in kleinen Stücken ;)

Eierlikör-Schokotorte

Zutaten (für eine 20 cm Springform):

  • 250 g weiche Butter
  • 90 g Zucker
  • 1/2 Tüte Vanillin-Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 2 Eier
  • 130 g Mehl
  • 2 TL Backpulver
  • 1/2 Tasse Eierlikör
  • 400 g Puderzucker
  • 150 g Nuss-Nougat-Creme eurer Wahl
  • 30 ml Milch
  • 2 EL Frischkäse

Ihr beginnt damit, die Form mit Backpapier auszulegen und sie einzufetten. Dann in einer Schüssel 130 g Butter, Zucker und Vanillin-Zucker miteinander zu verrühren. Salz und Eier dazugeben. Es folgen Mehl und Backpulver. Anschließend circa eine halbe Tasse Eierlikör, was grob 100 bis 120 ml entspricht. Den fertigen Teig in die Form geben und dann geht es schon ans Backen!

Innenansichten aus der Zuckerhölle
Bei 175° (Ober/Unterhitze) bzw. 160° (Umluft) für 20 bis 30 Minuten backen.

Anschließend gut auskühlen lassen. Für die Buttercreme die restlichen 120 g weiche Butter in einer Schüssel zunächst mit dem Puderzucker vermischen, bis die Butter sich komplett mit dem Puderzucker vermischt hat. Dann die Nuss-Nougat-Creme eurer Wahl dazugeben. Wenn diese gut eingerührt ist, folgen direkt aus dem Kühlschrank Milch und Frischkäse. Die Creme auf mittlerer Stufe ein paar Minuten fluffig schlagen.

Jetzt kommt der knifflige Part: Den Kuchen waagerecht halbieren und die erste Schicht abnehmen. Dann einen Teil der Creme auf dem Kuchen verteilen, anschließend die zweite Lage auflegen und diese ebenfalls mit Creme bedecken. Schaut, dass ihr noch einen Rest Creme habt, mit dem ihr den Kuchen rundherum glatt einkleiden könnt. Ideal ist dafür ein Pallette-Messer, aber ein Teigschaber tut es natürlich auch.

Wir haben das ganze noch mit Schokoflocken und Schokoknuspereiern dekoriert. Tut euch also bitte keinen Zwang an ;)