Mittwoch, 2. März 2011

Marmor, Stein und Käse

Marmorkäsekuchen
Manchmal macht es Sinn, gute Dinge mit einander zu verbinden. Natürlich nicht immer, manchmal kommt dabei großer Schrott raus. Manchmal aber eben ergeben sich "Synergien", wie das bei den Managern heißt, und die sind im Idealfall einfach nur genial.

Kuchen sind in jedem Fall schon einmal gute Dinge und daher prädestiniert, mit einander verbunden zu werden. Also, nehmen wir jetzt einfach mal zwei beliebige Kuchen. Gut, vielleicht nicht ganz so beliebig, sondern tatsächlich die Klassiker aus dem Backofen, das Standardrepertoire, das alle kitschigen Omi-Cafés, die Rezeptbücher eurer Mütter und die Auslagen im Supermarkt eures Vertrauens gemeinsam haben:


*bitte an dieser Stelle einen imaginären Trommelwirbel einblenden*

Marmorkuchen und Käsekuchen.

Ja, ich sehe die Begeisterung, wie sie förmlich aus euren Gesichtern springt. Oder eben auch nicht. Ich möchte nur vorwarnen, dass nur weil diese Kuchen so klassisch sind, sie deswegen nicht einfacher zu machen sind. Aber dazu an anderer Stelle mehr.
Jetzt lasst all die piefigen Gedanken an staubtrockene oder zerlaufend-ranzige Kuchen nicht näher an euch rankommen, sondern stellt euch vor:
Ein Lovechild aus Marmor- und Käsekuchen. Der

Marmorkäsekuchen

Zutaten:
  • 200 g Butter
  • 250 g Mehl
  • 3 EL Backkakao
  • 225 g Zucker
  • 2 Päckchen Vanillin-Zucker
  • 4 Eier
  • Salz
  • 750 g Magerquark
  • 1 Päckchen Vanille-Pudding-Pulver
Alles beginnt mit einem guten Fundament. Den Boden bildet hier ein leckerer Mürbeteig, den ihr wie folgt herstellt:
100 g Butter in Stück in eine Schüssel schneiden. Die restliche Butter nicht zurück in den Kühlschrank tun, sondern draußen lassen, damit ihr sie gleich besser verarbeiten könnt.
Dazu das Mehl und 1 EL Backkakao, 75 g Zucker1 Päckchen Vanillin-Zucker, 1 Ei, eine Prise Salz und schließlich alles mit einer Gabel verrühren.

Dann aber hilft nur eins: gute, alte Handarbeit. Also schön Hände waschen und ordentlich alles miteinander verkneten. Netter Nebeneffekt ist dabei, dass Butter und Kakao wunderbar eure Hände pflegen. Wenn alles zu einem Klumpen verarbeitet ist, diesen in Frischhaltefolie einschlagen und mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank legen.

Dies gibt euch Zeit, die Springform mit 26 cm Durchmesser vorzubereiten: Legt sie mit Backpapier aus und reibt den Rand gut und hoch mit Butter ein.

Jetzt könnt ihr in Ruhe mit der eigentlichen Füllung beginnen. Dazu die restlichen 100 g Butter mit 150 g Zucker und dem zweiten Päckchen Vanillin-Zucker verrühren. Dann die 3 Eier trennen, die Eigelb in die Butter-Zucker-Masse geben, die Eiweiß in eine hohe Schüssel (jaja, sie werden steif geschlagen, schon wieder!). Den Magerquark sowie das Vanille-Pudding-Pulver komplett in den Rohteig geben und kräftig verrühren. Danach also die Eiweiß mit einer weiteren Prise Salz steif schlagen. Das dann auch in den Teig geben und mischen.

Mamor-Käsekuchen-Boden
Der Boden sollte jetzt kühl genug zum verarbeiten sein. Bisher war es bei mir so, dass der Teig schon recht trocken war, ich also kein Mehl zum verarbeiten brauchte. Wenn ihr aber viel Butter oder ein riesiges Ei verwendet habt, kann es sein, dass ihr welches braucht.
Außerdem ist meine Art den Boden in die Form zu bekommen etwas, na ja, unkonventionell. Normalerweise rollt man ihn auf einer bemehlten Fläche aus, legt ihn in die Form, formt den Rand und fertig ist die Laube.
In Ermangelung eines Nudelholzes und aus dem schlichten Unwillen heraus, meinen Arbeitstisch in ein Mehl-Mekka zu verwandeln (ich habe Teppich), verfahre ich wie folgt:
Ich teile mehrere kleine Knubbel vom Teig ab und rolle sie zu recht dicken Würsten. Diese lege ich an den Rand der Form an und drücke ihn platt. Ihr solltet darauf achten, den Rand wirklich hoch zu machen, denn ihr habt viel Käse-Masse. Habt ihr rund herum einen schönen Rand, zupft ihr vorm restlichen Teig weitere Knubbel und rollt diese zu Kugeln. Die schön über den Boden verteilen und anschließend platt drücken. Dabei sorgsam alle Teigränder mit einander verbinden, so dass am Ende ein schöner, glatter Boden entsteht.
Diesen dann mit einer Gabel gut einstechen.

Für die Füllung nehmt ihr euch die Quark-Masse und teilt sie ungefähr hälftig auf zwei Schüsseln auf. In die eine Hälfte kommen die fehlenden 2 EL Backkakao, schön ordentlich verrührt. Anschließend jeweils dunkle und helle Quarkkleckse auf den Boden füllen. Sind beide Schüsseln leer, nehmt ihr euch eine Gabel, taucht sie in die Masse ein und zieht sie langsam, um sich selbst kreisend, einmal rund durch die Form. Dabei zieht sich der Teig dann auch schön glatt.

Jetzt kommt das ganze in den Ofen:
Ober-/Unterhitze: ca. 1 Stunde bei 175°
Umluft: ca. 50 Minuten bei 170°


Marmorkäsekuchen im Ofen

Habt ein bisschen ein Auge auf den Kuchen, nicht, dass er hinterher anbrennt und die wirklich schöne Maserung nicht mehr zu sehen ist...
Anschließend ordentlich auskühlen lassen. Und wie für jeden Käsekuchen gilt auch hier: Am nächsten Tag schmeckt er noch besser!

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