Dienstag, 26. Juni 2012

Muffin Noir

Schwarz-weiß ist der Muffin. Und lecker!
Schwarzweißfilme schaut heutzutage ja keiner mehr. Schließlich investiert man nicht umsonst in Flachbildfernseher, die so lang sind wie durchschnittliche Erstklässler groß oder produziert dicke Blockbuster, in dem einem die Explosionsteile Dank 3D-Brille visuell um die Ohren sausen.
Natürlich, es gibt immer ein paar Liebhaber, die sich alte Schinken in den Dritten anschauen und darüber seufzen, dass früher alles besser war. Zugegeben, die Damen sahen mehr aus wie Damen und Männer waren noch Gentlemen, aber ansonsten bin ich über die Entwicklungsgeschichte, die seit die ersten Bewegtbildstreifen den Weg ins Theater gefunden haben statt gefunden hat, mehr als zufrieden.
Wer sich hingegen eher von Film Noir Klassikern wie "Der Fremde im Zug", "Frau ohne Gewissen" oder "Die blaue Dahlie" angesprochen fühlt, dem sei dazu entsprechendes Schwarz-Weiß-Gebäck nur wärmstens empfohlen:

Double Chocolate Muffins

Zutaten (für 12 Stück):

  • 100 g dunkle Schokolade (mind. 60% Kakao-Anteil)
  • 100 g Butter
  • 130 g Zucker
  • 200 g weiße Schokolade
  • 250 g Mehl
  • 2 EL Backkakao
  • 1 Tl Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • 1 Prise Salz
  • 200 ml Buttermilch
  • 1 Ei
  • 50 ml süße Sahne

Legt eine Muffinform mit Papierförmchen aus.
Die dunkle Schokolade in kleine Stücke brechen. Dann zusammen mit der Butter und 2 EL Zucker in einen Topf geben und langsam schmelzen. Nach dem Schmelzen ungefähr 10 Minuten abkühlen lassen.
Währenddessen die weiße Schokolade in grobe Stücke hacken und beiseite stellen.

In einer Schüssel restlichen Zucker, Mehl, Backkakao, Backpulver, Natron und Salz mit einer Gabel vermischen. In einer separaten Schüssel Buttermilch, Ei und Sahne verquirlen. Diese Mischung in die andere Schüssel geben und ganz grob per Hand verrühren. Die weiße Schokolade ebenfalls nur kurz untermischen.
Jetzt die Schokoladen-Butter-Mischung per Hand einrühren, so dass alles ganz grob vermengt ist. Sind ja Muffins!

Jetzt in die Papierformen einfüllen und bei
170° (Umluft) bis 190° (Ober/Unterhitze) ca. 20 bis 30 Minuten backen.

Anschließend essen. Und feststellen, dass früher definitiv nicht alles besser gewesen sein kann.

Samstag, 16. Juni 2012

Dolce Vita

Saftig. Mit Mango. Und Pistazien!
Trockene Kuchen sind ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Mindestens. Ja, natürlich, gegen einen guten Sandkuchen kann man wenig einwenden, aber wenn es im Munde staubt wie in der Sahelzone nach zehn Jahren ohne Regen, dann ist das nicht gut.
Kuchen, die man also nur mit Unmengen Kaffee, Tee oder einer Kanne Milch runterspülen kann, weil sie ansonsten den Gaumen auf unbestimmte Zeit verkleben, gehören verboten.
Aber was tun? Natürlich hilft für eine gewisse Schlonzigkeit eine verringerte Backzeit. Aber halbgare Kuchen bringen andere Gesundheitsgefährdungen mit sich und Kuchenmatsch macht nach der Vollendung des fünften Lebensjahres auch eigentlich nicht mehr so viel Spaß. Viel besser ist eigentlich, schon bei der Zutatenauswahl für eine gewisse Saftigkeit zu sorgen. Eine tolle Hilfe dafür sind neben allen Sorten Obst auch Milchprodukte: Quark, Frischkäse und Co. machen den Teig locker und verhindern Dürreperioden noch vor dem Backen.
Und weil saftige Kuchen einfach immer gut schmecken, kann man sich Dank des Ricottas und der Pistazien mit geschlossenen Augen auch bei Mistwetter bequem in den Süden träumen!

Fruchtiger Pistazien-Ricotta-Kuchen

Zutaten:

  • 50 g getrocknete Mango
  • 2 Zitronen
  • 100 g getrocknete Pistazienkerne (ungesalzen!)
  • 250 g Butter
  • 200 g Zucker
  • 1 Prise Salz
  • 4 Eier
  • 180 g Ricotta
  • 350 g Mehl
  • 3 TL Backpulver
  • 200 g Puderzucker

Die trockene Mango in kleine Stückchen schneiden. Dann eine Zitrone auspressen, die Mangostückchen in den Zitronensaft legen und 20 Minuten einwirken lassen. Währenddessen eine Rohrbodenform gut einfetten. Außerdem könnt ihr die Pistazienkerne zerhacken oder noch besser selber kurz mahlen. Wenn ihr ein Mahl-Gerät euer Eigen nennen könnt.
In einer Schüssel Butter, Zucker und Salz mit dem Rührgerät verrühren, dann die Eier dazu. Ricotta einrühren. Die Mango-Zitronen-Suppe sowie die Pistazien dazugeben, ebenfalls einrühren. Zum Schluss Mehl und Backpulver dazu geben, sehr gut mischen und ab in die Form.

Bei 150° (Umluft) bist 175° (Ober/Unterhitze) 50 bis 60 Minuten backen. Anschließend 15 Minuten ruhen lassen, bevor ihr ihn aus dem Ofen holen.
Wenn der Kuchen komplett abgekühlt ist, nehmt ihr euch die andere Zitrone, presst eine Hälfte aus und vermischt das mit dem Puderzucker. Damit den Kuchen glasieren, fest werden lassen und anschließend hungrigen und wegen der Junikälte durchgefrorenen Freunden servieren.

Montag, 4. Juni 2012

Go Sweden!

Wenigstens in der Vorrunde. Danach: Schland!
Na, auch schon im Fieber? Fußball-Fieber, liebe Freunde. Ja, es ist mal wieder soweit, sportliche Höhepunkte werfen ihre Schatten voraus. Am 8. Juni startet die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine. Los geht es mit dem Klassiker (*hüstel*) Polen gegen Griechenland in Warschau.
Warum zum Teufel ich euch hier damit belästige? Ha! Zum einen will ich euch zeigen, dass ihr die übliche Private Public Viewing Verpflegung auch ohne Flipse und Käsewürfel managen könnt. Selbst, wenn ihr die Hobbyfußballmannschaft vom Liebsten zu Gast habt. Und zum anderen ist dies ein Kuchen, mit dem ihr (unterstützt von strategischem Einsatz von Lebensmittelfarbe und Fondant/Marzipan) gleich auch ein Statement setzt.
Auch wenn Deutschland am Ende eh gewinnt, zumindest in der Gruppe D halte ich zu unseren schwedischen Freunden. Was rein gar nichts damit zu tun hat, dass ich noch so viel blaue Lebensmittelfarbe übrig hatte.

Große Blechtorte

Zutaten:
  • 200 g Zartbitter-Schokolade
  • 250 g weiche Butter
  • 200 g Zucker
  • 50 g brauner Zucker
  • 1 Tütchen Vanillin-Zucker
  • 4 Eier
  • 100 ml Sahne
  • 100 ml Buttermilch, Kokosmilch oder normale Milch
  • 3 EL Backkakao
  • 220 g Mehl
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 1 TL Salz
  • 3 EL Rum
  • 200 g weiße Kuvertüre
  • 750 g Puderzucker
  • 250 g Frischkäse
  • Lebensmittelfarbe
  • Fondant oder Marzipan
Legt ein Backblech mit Backpapier aus. Die Zartbitter-Schokolade bei niedriger Temperatur langsam schmelzen. In der Zwischenzeit 180 g Butter mit Zucker, braunem Zucker und Vanillin-Zucker vermischen. Die Eier einzeln dazu rühren. In einer kleinen Schüssel Sahne mit der anderen Flüssigkeit mixen, und dann Esslöffel-weise in die geschmolzene Zartbitter-Schokolade einrühren. Die Schokolade wir dann erst klumpig, aber einfach weiter über leichter Hitze rühren, so dass sich Flüssigkeit und Schokolade verbinden und zum Schluss schön cremig sind. Diese Mischung dann kurz beiseite stellen um abkühlen. Währenddessen Backkakao, Mehl, Mandeln, Backpulver und Salz in den Teig geben und gut verrühren. Jetzt die Sahne-Schokomischung unter Rühren dazu gießen. Zum Schluss alles mit dem Rum abschmecken.
Den Teig auf dem Blech verteilen und bei

175° (Ober/Unterhitze) bzw. 160° (Umluft) für 30 bis 40 Minuten backen.

Anschließend gut abkühlen lassen. Für das Frosting schmelzt ihr zunächst die weiße Kuvertüre. Dann 70 g Butter mit dem Puderzucker vermengen, bis die Butter nicht mehr zu sehen ist. Jetzt den Frischkäse direkt aus dem Kühlschrank dazu geben und alles vermischen. Dafür braucht ihr ordentlich Muckis! Die geschmolzene Kuvertüre vom Herd holen und fünf Minuten abkühlen lassen. Die Frischkäsecreme bei mittlerer Geschwindigkeit ein paar Minuten schlagen, dann unter Rühren die Kuvertüre dazu gießen.
Damit steht ihr nicht im Abseits!
Jetzt kommt der wirklich knifflige Teil. Zunächst müsst ihr den Kuchen in der Mitte waagerecht durchschneiden und die obere Platte abheben. Um euch diese Arbeit zu erleichtern, könnt ihr die obere Platte auch in zwei Hälften teilen. Oder ihr habt wie ich einen netten schwedischen Praktikanten, der unterstützend eingreift (Thank you, David!)
Die untere Platte mit Frosting bedenken und dann die andere Hälfte wieder draufsetzen. Für Schweden habe ich das Frosting komplett blau eingefärbt und dann mit gelb gefärbten Marzipan das entsprechende Fahnenkreuz aufgesetzt.

Meine Deko-Ideen für das Teilnehmerfeld der Euro 2012:

Dänemark: Frosting rot einfärben. Dann mit weißem Fondant oder Marzipan ein Kreuz aufbringen.
Weitere Länder mit Kreuz in der Fahne: England, Schweden, Griechenland.

Deutschland: Frosting aufteilen. Eine Hälfte gelb, die andere rot einfärben. Das obere Drittel braun lassen, auf die unteren jeweils erst rotes und dann gelbes Frosting drauf geben.
Frankreich, Kroatien, Tschechische Republik, Russland: Das Frosting dritteln. Einen Teil rot, einen Teil blau einfärben, den dritten Teil weiß lassen. Entsprechend der Landesfahne auftragen.
Weitere Länder mit dreifarbiger Flagge: Italien, Irland.

Portugal: Ein drittel Frosting grün einfärben, den Rest rot.
Polen: Eine Hälfte Frosting rot einfärben, die andere weiß lassen.
Weitere Länder mit zweifarbiger Flagge: Spanien, Ukraine.

Niederlande: Frosting orange einfärben. Auftragen. Fertig!