Dienstag, 31. Januar 2012

Kreischalarm

Torte für Babyparty. Es wird ein Mädchen!
Wenn man dem allwissenden Online-Lexikon vertraut, das mit W anfängt und ikipedia aufhört, so ist der Brauch der Babyparty allein durch die Serie "Sex and the City" auf den europäischen Kontinent übergegangen.
Das glaube ich so jetzt nicht so ganz, denn das Ereignis einer Geburt ist grundsätzlich immer etwas feierwürdiges. Schließlich ist man in unserem Kulturkreis nicht abgeneigt, den Jahrestag dieser immer aufs neue zu feiern, was landauf wie landab als Geburtstagsparty bekannt und beliebt ist.
In jedem Fall trifft man frau sich jetzt einige Wochen vor der tatsächlichen Freigabe des Kindes in die Welt, und pampert die werdende Mami mal so richtig. Dabei bekommt sie Geschenke für sich und das Kleine und es wird gekichert und Sekt getrunken und Torte gefuttert.
Windeltorten eignen sich wegen ihrer Unverdaulichkeit äußerst schlecht für das Futtern. Daher habe ich eine hübsch anzusehende Alternative entworfen.

Babyparty-Torte

Zutaten (für eine 20 cm Durchmesser Springform)

  • 100 g Zartbitter-Schokolade
  • 180 g Butter
  • 200 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillin-Zucker
  • 2 Eier
  • 150 ml Buttermilch
  • 180 g Mehl
  • 2 gestr. TL Backpulver
  • 1 gestr. TL Natron
  • 1 Prise Salz
  • 150 g weiße Kuvertüre
  • 500 g Puderzucker
  • 150 g Frischkäse (kalt)
  • Lebensmittelschmuck
  • Lebensmittelfarbe (rot für Mädchen, blau für Jungs, keine wenn's noch ein Geheimnis ist!)

Beginnt damit, die Zartbitter-Schokolade in einem Wasserbad langsam zu schmelzen. In einem Topf könnt ihr dann 80 g Butter, Zucker, Vanillin-Zucker und die Eier verrühren. Messt die Menge der Buttermilch ab und stellt sie beiseite.
Wenn die Schokolade geschmolzen ist, vorsichtig immer ein wenig Buttermilch in die Masse geben und immer wieder verrühren, bis alle Buttermilch mit der Schokolade vermischt ist und keine Stückchen mehr zu sehen sind.
Das ist kein rosa Oreo!
Erst dann vom Herd nehmen und in die Teigschüssel geben, wo die Mischung mit dem restlichen Teig verrührt wird. Dann Mehl, Backpulver, Natron und Salz dazu geben und verrühren.
Fertig ist der Schokoteig!

Jetzt jeweils ein Drittel des Teiges in eine mit Backpapier ausgelegte Springform geben und dann bei
160° 30 bis 40 Minuten backen.

Wenn alle drei Teigscheiben fertig abgekühlt sind, könnt ihr euch an die Creme machen.
Drei Stockwerke Kalorien!
Dafür die weiße Kuvertüre in einem Wasserbad auflösen.
Die restliche Butter mit dem Puderzucker krümelig verrühren, bis die Konsistenz krümelig ist. Dann den Frischkäse direkt aus dem Kühlschrank dazu geben und so lange schlagen, bis der Puderzucker komplett vermischt ist. Jetzt die Kuvertüre dazu gießen, auf Wunsch auch Lebensmittelfarbe, und erst dann für circa 5 Minuten auf mittelschneller Geschwindigkeit fluffig schlagen.
Diese Creme dann für 15 Minuten kalt stellen und dann auf den drei Teigplatten verteilen. Anschließend mit Hilfe von essbarem Glitzerschmuck verzieren und dann den Östrogenlevel und Lärmpegel so richtig zum Kochen bringen!


Montag, 23. Januar 2012

(Aus)Flipper!

Delfin-Kuchen
Mit der Biologie ist es so eine Sache. Vielen macht es noch Spaß, wenn sie sich mit der Tier- und Pflanzenwelt auseinandersetzen, große Aufregung herrscht auch beim Thema menschliche Fortpflanzung. Doch spätestens wenn es um Desoxyribonukleinsäure und Mitochondrien geht, schalten die meisten unwiederbringlich ab.
Schade eigentlich, denn Biologie, die Lehre des Lebens, gewährt interessante Einblicke in, nun ja, das Leben. Und zwar vor allem in die Beziehungen anderer Lebewesen. Manche von ihnen zeigen dabei sogar bekannte, vertraute Verhaltensweisen, die auf eine nahe Verwandtschaft schließen lassen. Andere wiederum sind mit Organen ausgestattet, durch die sie Höchstleistungen vollbringen, in denen sie in nicht wenigen Spezialgebieten unserer Spezies eindeutig überlegen sind.
Das hindert jedoch die Unterhaltungsschaffenden unter uns nicht daran, Tiere immer wieder als dem Menschen wohlgesonnene, ihm zur Dienerschaft bereite, possierliche Weggefährten zu zeigen.
Zum Beispiel der Delfin Flipper, dessen einziger Lebenszweck es zu sein scheint, dumme Bälger bei ihren Dummheiten aus der Patsche zu helfen, während er selbst in einem schlecht gepflegten, viel zu kleinen Wasserbassin ausharrt.
Aus diesem Grunde möchte ich dem Meeressäuger einen Kuchen widmen. Es ist das mindeste, was ich tun kann.

Delfin-Marzipan-Kuchen

Zutaten:

  • 100 g Marzipan-Rohmasse
  • 480 g Puderzucker
  • blaue Lebensmittelfarbe (flüssig)
  • 270 g Butter (zimmerwarm)
  • 200 g Zucker
  • 1 Päckchen Bourbon-Vanille-Zucker
  • 4 Eier
  • 275 g Mehl
  • 3 TL Backpulver
  • 50 g gemahlene Mandeln
  • 150 g Frischkäse (kalt)

Zu Beginn gebt ihr das Marzipan mit 2 EL Puderzucker in eine kleine Schüssel und verknetet es mit ein wenig flüssiger blauer Lebensmittelfarbe, bis das Marzipan gleichmäßig eingefärbt ist. Mein Tipp: Benutzt dafür Einmalhandschuhe, sonst verfärben sich auch eure Hände. Allerdings eher ungleichmäßig.
Den Klumpen dann in einen aufgeschnittenen Gefrierbeutel geben und dünn ausrollen. Die oberste Folie abziehen und nun mit einem scharfen Messer einen Delfin ausschneiden. Oder eben etwas, das einem Delfin ähnlich sieht...
Wenn ihr drei bis vier Marzipantiere habt, legt sie auf ein Stück Frischhaltefolie und dann in den Kühlschrank damit. Das restliche Marzipan wieder in einen Klumpen kneten und auch erstmal in den Kühlschrank stellen.
Jetzt eure Kastenform mit Backpapier auslegen.
Teig mit Marzipanwürfeln
In einer Schüssel verrührt ihr 200 g Butter, Zucker, Vanille-Zucker und die Eier zu einem Teig. Dann Mehl, Backpulver und die Mandeln dazu geben. Füllt von diesem Teig jetzt erstmal eine dünne Schicht in eure Form. Dann holt ihr das übrige Marzipan aus dem Kühlschrank und verarbeitet es in mehrere, ca. 0,5 cm Durchmesser breite Rollen. Diese dann in 0,5 cm große Stückchen schneiden. Eine erste Ladung dieser Marzipanwürfel dann auf dem Teig verteilen. Jetzt die nächste Schicht Teig, dann wieder Marzipan und so weiter und so fort... Ihr habt das Prinzip verstanden, denke ich. Nach der letzten Schicht Teig kommt der Kuchen bei
180 ° (Obert/Unterhitze) bzw.
160 ° (Heißluft) für 60 Minuten in den Ofen.

Wenn der Kuchen fertig ist, stellt ihr ihn zum abkühlen auf ein Kuchengitter. Das Frosting kann erst aufgetragen werden, wenn der Kuchen abgekühlt ist, sonst zerfließt es euch.
Für das Frosting 70 g Butter bei Zimmertemperatur mit dem restlichen Puderzucker zu einer krümeligen Masse verrühren. Dann den Frischkäse direkt aus dem Kühlschrank dazu geben und zusätzlich noch ein paar Tropfen Lebensmittelfarbe. Alles zusammen 5 Minuten auf mittlerer Stufe schlagen und anschließend eine halbe Stunde kalt stellen. Danach dekorativ auf dem Kuchen verteilen, mit euren Meeressäugern verzieren und nette Menschen sehr, sehr glücklich machen!

Innenansicht


Mittwoch, 18. Januar 2012

Früher war weniger Torte. Dafür jetzt mehr!

Red Velvet Cake
Ihr fandet den letzten Eintrag pervers? Zu viel Zucker, zu viel bunt? Ha! Ich hoffe doch, ihr habt als Vorsatz für 2012 "Mehr Torte essen". Ansonsten könnte es hier ein wenig zu bunt werden für den ein oder anderen.
Denn wir bleiben auf der grandios adipösen Straße ins süße Verderben. Zu Nikolaus habe ich euch mit den Klassikern aus dem angelsächsischen Backofen bekannt gemacht, den Red Velvet Cupcakes. Dieses Rezept wird hier heute verdoppelt, in drei Schichten aufeinander gelegt und natürlich in einer süßen Frischkäsemasse ertränkt. Außerdem machen wir das ganze auch noch glutenfrei. Wer davon ein ganzes Stück essen kann und im Anschluss nicht bewegungsunfähig unter dem Tisch umherkullert, hat gewonnen. Der kann nämlich noch ne Runde Joggen gehen. Oder sich an einem zweiten Stück versuchen!

Red Velvet Cake

Zutaten (für eine 20 cm Durchmesser-Form):

  • 220 g Butter (zimmerwarm)
  • 300 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillin-Zucker
  • 2 Eier
  • 20 g Back-Kakao
  • 60 ml flüssige rote Lebensmittelfarbe
  • 6 Tropfen Vanille-Aroma
  • 280 ml Buttermilch
  • 300 g glutenfreie Mehlmischung
  • 2 Prisen Salz
  • 1 TL Natron
  • 3 TL Weißweinessig oder weißer Balsamico
  • 600 g Puderzucker
  • 250 g Frischkäse (kalt)

Ihr beginnt damit, die Backform mit Backpapier auszulegen und den Rand ordentlich einzufetten. Profis haben für drei Schichten Teig drei 20 cm Formen. Arme Fräuleins wie ich machen alles hintereinander weg, das klappt nämlich auch und man braucht auch nicht so viel Platz im Schrank für die ganzen Formen.
Erfreulicherweise wirkt sich das nicht auf die Teigherstellung aus. Die geht immer noch so, dass ihr 120 g Butter, Zucker, Vanillin-Zucker und die Eier in einer Schüssel verrührt. In einem separaten Behältnis vermengt ihr den Back-Kakao mit Lebensmittelfarbe und dem Vanille-Aroma. Ziel ist, eine braun-rote Paste zu erhalten, die definitiv mehr rot als braun ist. Paste in den Teig, dabei auf die Finger und sonstige nicht färbewillige Gegenstände achten und gut verrühren.
Jetzt zunächst eine Hälfte Buttermilch und dann eine Hälfte Mehlmischung (ich verwende wie immer Mehlmix C von Schär) in den Teig geben, gut mischen und die Sache wiederholen.
Dann Salz, Natron und Essig dazu geben, mit hoher Geschwindigkeit eures Rührgeräts zu einem ebenen Teig verrühren und dann kann das erste drittel des Teiges auch schon in den Backofen.

Bei 170° 25 Minuten backen.

Auch bei den anderen beiden Teigschichten verfahrt ihr so. Aber wie drittelt man einen Teig? Ich habe dazu den fertigen Teig gewogen, das Gewicht der Schüssel abgezogen und das ganze grob durch drei geteilt. Schließlich darf man den Schwund, der als Rest an Besteck und Schüssel klebt, nicht wirklich dazu zählen.
Alle drei Teigplatten anschließend gut auskühlen lassen.
Es geht also ans Icing, sprich ans Eingemachte. Dafür zunächst 100 g Butter mit dem Puderzucker (Ja. Alle 600 g. Komplett. REIN DA!!!) verrühren, bis eine sandige Konsistenz entsteht. Dann geht ihr zum Kühlschrank und holt dort ein Paket Frischkäse raus und rührt es ein. 5 Minuten lang auf mittelschneller Geschwindigkeit schlagen, dann ruhig ein wenig kalt stellen.
Serviervorschlag
Bereitet eine tragfähige Unterlage (Kuchenplatte, Teller, etc.) vor und legt dort die erste Teigplatte ab. Dann nehmt ihr das Icing und bestreicht den Kuchen damit, bis man den Teig nicht mehr durchschimmern sieht. Das restliche Frosting und den Kuchen eine halbe Stunde kalt stellen, dann die Prozedur wiederholen. Das Kaltstellen zwischen den Schichtungen macht das Icing tragfähig, so dass ihr hinterher schön die farblich abgegrenzten Schichten in der Torte habt. Vergesst nicht, das Backpapier abzuziehen!!!
Wenn ihr alles Frosting auf dem Werk untergebracht habt, schiebt das ganze noch einmal für 2 Stunden in den Kühlschrank.
Danach könnt ihr euch damit den Bauch vollstopfen!

Montag, 9. Januar 2012

Die Marshmallow-Frau

Marshmallow-Cupcakes
Erinnert ihr euch noch an die Ghostbuster? Ich habe sowohl die Serie als auch die Filme als Kind innig geliebt und gern geschaut. Besonders im Gedächtnis blieb mir natürlich der Stay Puft Marshmallow-Man, der New York in Angst und Schrecken versetzte.
Ähnlich in Schrecken versetzte ich neulich eine Partygesellschaft, die sich zwecks der Zelebrierung eines Geburtstages einfand. Wie mir das gelang? Nun, ganz bestimmt nicht, indem ich in die Verkleidung des Maskottchens eines bekannten französischen Reifenherstellers stieg und hinter dem Rücken ahnungsloser Gäste laut "BUH!" rief, während sie in ihren Händen überschwappende Weißweingläser und mit Nudelsalat überladene Pappteller balancierten. Sondern natürlich mit kleinen, harmlos aussehenden Cupcakes, die mit der Ladung Zucker, die sie pro Portion enthielten, aber locker einen mittleren Schokokuchen in die Taschen hätten stecken können. Mindestens.
Wer also vor dem Äquivalent von gefühlten 50 Stück Würfelzucker in Form eines quietschebunten Cupcakes keine Angst hat, der bereite doch bitte schon einmal sein Elektro-Lagerfeuer vor, es gibt nämlich:

Marshmallow-Cupcakes

Zutaten (für 12 Stück):

  • 130 g Butter (zimmerwarm)
  • 140 g Zucker
  • 1/2 Tütchen Vanillinzucker
  • 120 g Mehl
  • 1 1/2 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 170 ml Milch
  • 1 Ei
  • 12 Tropfen Vanille-Aroma
  • 250 g Marshmallows oder Mäusespeck, gerne auch bunt
  • 250 g Puderzucker
  • (Lebensmittelfarbe)

Beginnen wir mit dem üblichen und legen eine Muffinform mit Papierförmchen aus.
In einer Schüssel 50 g Butter, Zucker, Vanillinzucker, Mehl, Backpulver, Salz und 60 ml Milch zu einem Teig vermischen. In einer anderen Schüssel 60 ml Milch, das Ei und 6 Tropfen Vanille-Aroma mit einer Gabel verrühren, dann in den Teig mischen.
Diesen Teig dann gleichmäßig auf die Förmchen verteilen.

Bei 170° 18 (Umluft) bis 25 Minuten (Ober/Unterhitze) backen.

Cupcakes mit Loch!
Sie sind fertig, wenn beim Zahnstocher-Test der Zahnstocher sauber aus dem Teig herauskommt. Zum Abkühlen die Cupcakes aus der Backform nehmen.
Wenn die kleinen Goldstücke ausgekühlt sind, gebt ihr ca. 200 g der Marshmallows in einen Topf. Dazu 2 El Milch und dann bei niedriger Temperatur unter regelmäßigem Rühren zu einer Masse schmelzen. Wer mag, kann so wie ich ein wenig flüssige Lebensmittelfarbe dazu geben.
Mit dem schmalen Ende eines Teelöffels jetzt vorsichtig Löcher in den Cupcakes ausschachten. Diese sollten ca. 1 cm tief und 0,5 cm im Durchmesser haben.
In diese füllt ihr dann die geschmolzene Marshmallow-Creme. Während die Creme fest wird, könnt ihr schon mal das Icing vorbereiten.
Dazu 80 g Butter mit dem Puderzucker so lange vermengen, bis eine sandige Konsistenz entsteht. Dann 30 ml Milch und 6 Tropfen Vanille-Aroma dazu geben und vermischen. Wer mag, kann auch Lebensmittelfarbe einrühren. Anschließend mindestens 5 Minuten bei mittelschneller Geschwindigkeit schlagen. Die restlichen 50 g Marshmallows in kleine Stücke schneiden und mit einer Gabel grob in das Frosting rühren.
Dieses dann appetitlich auf den Cupcakes anrichten und von Zucker-Süchtigen dringend fern halten!