Donnerstag, 11. November 2010

Das Osterlamm

Dies ist die Geschichte eines goldgelbenen Lämmchens mit entzückendem weißen Fell, das seinen großen Auftritt nicht nur zu Ostern hat, sondern auch, wenn im katholischen, mütterlichen Teil meiner Familie eine Kommunionsfeier ansteht.
Bestehend aus einem Eierlikörkuchen-Körper und einem Fell aus reichhaltigster Buttercreme ersetzt allein das Stummelschwänzchen schon zwei bis drei vollständige Mittagsmahlzeiten.

Das ist natürlich wunderschön, aber a) wollen wir eigentlich noch nicht an Ostern denken, wenn das Christkind nicht mal da war und b) wollen wir noch viel weniger aufgehen wie ein Hefeteig.
Da Eierlikörkuchen allerdings ein prima Party-Kuchen (Hihi, da ist ja Alkohol drin!) ist, motten wir die Buttercreme jetzt erstmal bis zum Frühling ein. Auftritt:

Der Eierlikörkuchen

Zutaten:
  • 250 g Butter
  • 180 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillin-Zucker
  • 4 Eier
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 250 g Mehl
  • 1 Tasse Eierlikör
  • Butter zum Einfetten
  • 3 Esslöffel Paniermehl
Als allererstes wird erstmal eine Kuchenform eingefettet.

Gefettete und panierte Form
In diesem Fall habe ich mich gegen das Lämmchen, sondern für eine Rohrbodenform mit 26 cm Durchmesser entschieden. Mutti nutzt dazu auch gern eine Gugelhopf-Form, aber die habe ich grad nicht zur Hand. Zum Einfetten geht es am schnellsten, wenn man ein Stück Küchenpapier über die Butter reibt und das dann in der Form gleichmäßig überall verteilt. Ist alles schön schmierig,  kommt das Paniermehl zum Einsatz. In die Form streuen und diese so lange schütteln, bis alles mit einer Melange aus Fett und Bröseln bedeckt ist. Im Zweifel mehr Paniermehl dazu geben und zum Schluss das, was nicht haften blieb, abschütten.


Jetzt geht es an den Teig!

Butter-Zucker-Masse
Zunächst einmal die Butter (die schon etwas weich sein sollte, also ruhig zwei Stunden vorher aus dem Kühlschrank holen) in eine Rührschüssel tun. Auch wenn das durch die Menge ganz praktisch wäre alles auf einmal reinzuknallen, empfehle ich die Butter vorher lieber in Stücke zu schneiden, dann lässt sie sich besser mit dem Zucker vermengen. Den mit dem Vanillin-Zucker also dazu geben und das Rührgerät anschmeißen.








Butter-Zucker-Ei-Masse
Sieht es ordentlich gemischt aus, kommen die Eier dazu. Ich rühre dazu jedes Ei einzeln rein, aber eigentlich auch nur mehr, weil ich Freude an meinem Rührgerät habe - ob es wirklich den Kuchen lockerer macht, kann ich nicht zweifelsfrei belegen!










Jetzt Backpulver und Mehl dazu kippen. Aber nicht sofort das Rührgerät rein halten und anschalten - akute Staublungen-Gefahr! Lieber erst mit dem ausgeschalteten Rührgerät vorsichtig rühren, bis alles feucht ist, dann einschalten und richtig vermengen.

Vorgerührt!
Die Kuchenrohmasse
Kommen wir zum spaßigen Teil: Der Eierlikör!

Eine Tasse Eierlikör
Und der wichtigen Frage... Wie viel ist "eine Tasse"?
Da Tassen nicht immer wirklich gleich abgemessen sind (da gib es schmale Teetassen und dann wieder riesige Kaffeekrüge), hier ein paar Anhaltspunkte für die richtige Menge.
Grundsätzlich gilt, dass Backen keine Naturwissenschaft ist - Exaktheit ist (außer beim Backpulver) nicht entscheidend, viel ist von persönlichen Vorlieben und anderen Einflüssen (Backofen, Mehlqualität, Größe der Eier, usw.) abhängig. Bei diesem Kuchen habe ich so einiges ausprobiert, mir schmeckt am Besten ein Drittel aus der großen 0,7 l Flasche, also ca. 230 ml. Das entspricht einer durchschnittlichen Kaffee-Tasse von IKEA.
Von der Menge hängt nicht nur die Saftigkeit des Kuchens ab, sondern auch der Grad des Eierlikör-Geschmacks. Wer es also lieber dezenter mag, nimmt weniger!

Den Eierlikör in den Teig geben und wieder verrühren. Auch hier lieber erstmal ohne Strom, sonst spritzt's!
Der fertige Teig
Nun ab damit in die vorbereitete Form:



Für's Backen heißt es in der originalen Abschrift geheimnisvoll "mittlere Hitze 40 bis 45 min". Niedrige Hitze sind die Temperaturbereiche von 150° bis 165°, mittlere Hitze umfasst 170° bis 185° und hohe Hitze 190° bis 220°.
In meinem Ofen braucht der Kuchen in der Heißluftfunktion bei 175° eine halbe Stunde ohne Vorheizen. Allerdings ist mein Ofen schnell und auch sonst ein unglaubliches Gerät...

Generell daher meine Empfehlung:
40 Minuten bei 175° (Heißluft) bzw. 185° (Ober- und Unterhitze, Einschub Mitte).

Zahnstocher mit Teigresten = der muss noch!
Nach einer halben Stunde den Kuchen ruhig mal testen, indem man mit einem Zahnstocher mittig in den Teig sticht und guckt, was beim Rausziehen so dran hängen bleibt: Ist es noch klebrig und feucht, muss er noch, aber wenn nichts mehr dran haften bleibt, ist er fertig!


Jetzt kommt er aus dem Ofen auf ein Kuchengitter. Wer keins hat, der nimmt einfach ein Backrost, das so aufgestellt wird, dass ein wenig Platz zum Untergrund ist.


Frisch aus dem Ofen!
Wenn der Kuchen ein wenig abgekühlt ist (nach ungefähr 10 bis 20 Minuten) kann man vorsichtig den Kuchenring lösen. Vorsichtig, weil es heiß ist und noch Kuchen mit abgehen könnte. Daher mit einem Messer einmal rundherum schneiden.




Jetzt kann der Kuchen noch ein wenig weiter kühlen oder er wird gleich gewendet. Vorher mit dem Messer testen, ob der Kuchen am Boden klebt. Wer gut gefettet und paniert hat, ist hier klar im Vorteil!

Der Eierlikörkuchen!
Tah dah! Fertig ist der famose Eierlikörkuchen! Lasst's euch schmecken...

2 Kommentare:

Denise hat gesagt…

Und ich kann aus Erfahrung sagen: Dieser Kuchen ist köstlich!!! Ich verschlinge in der Regel 2 - 3 Stücke davon. Und jetzt hab ich auch noch das Rezept :)

Kuchenfrolleins Mama hat gesagt…

SUPER SEITE....aber nicht ALLE Familienrezepte verraten ;-)))))